Einsatzorte der Privaten Schule für Kranke Schweinfurt
Klinik und Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie
Die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (KJPPP) umfasst eine Abteilung mit 9 vollstationären Betten und eine Tagesklinik mit 12 teilstationären Plätzen.
In der Tagesklinik werden Kinder und Jugendliche bis zum Alter von 18 Jahren behandelt, wenn die ambulanten Behandlungsmöglichkeiten nicht mehr ausreichen und gleichzeitig eine stationäre Aufnahme nicht notwendig ist. Kinder und Jugendliche dieser Altersgruppe können in der Klinik auch vollstationär auf 9 Plätzen behandelt werden.
Unterrichtet werden diese Kinder und Jugendlichen im gleichen Gebäude. Dort befinden sich auch die Räumlichkeiten der Schule für Kranke mit Verwaltung, Lehrerzimmer und Klassenzimmern.
In einer Klinik wie der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Schweinfurt, in der verhaltenstherapeutisch orientiert gearbeitet wird, empfiehlt es sich auch für die mit ihr eng kooperierende Schule, das entsprechende Konzept mit zu tragen. Hier handelt es sich um das Triple P Konzept, für dessen Anwendung Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Schule und Klinik gemeinsam geschult wurden, um ein einheitliches Vorgehen zu garantieren.
Das Triple P ( Positive Parenting Program ) ist ein wissenschaftlich fundiertes, präventives Erziehungsprogramm. Es will vor allem das Selbstwertgefühl, die sozialen Kompetenzen der Kinder und ihre Fähigkeit, Gefühle auszudrücken, fördern. Beratungs-, Trainings- und Unterstützungsangebote helfen vor allem auch Eltern, nach dem Klinikaufenthalt nahtlos an die erlernten Fähigkeiten ihrer Kinder anzuknüpfen. Klare Anweisungen und deutliche Konsequenzen im Falle der Nichteinhaltung, verbunden mit Belohnungs- und Verstärkersystemen werden dabei ergänzt von den in Schule und Klinik geltenden Regeln, die in ihrer Aussage alles beinhalten, was für ein gedeihliches und partnerschaftliches Miteinander unabdingbar ist:
- Wir gehen freundlich miteinander um.
- Wir halten Ordnung.
- Wir holen uns Hilfe, wenn wir Hilfe brauchen.
Krankenhausunterricht im Leopoldina-Krankenhaus Schweinfurt
Im Leopoldina-Krankenhaus als dem zentralen Akutkrankenhaus der Region Main/Rhön mit einer eigenständigen Klinik für Kinder und Jugendliche wird seit 1985 regelmäßig Krankenhausunterricht erteilt.
Krankenpädagogisch und unterrichtlich betreut werden Kinder und Jugendliche aller Schularten, die wegen längerer Erkrankung ihre Schule nicht besuchen können. Häufig vorkommende Einzelerkrankungen sind dabei Diabetes, Epilepsie, psychosomatische Symptome, Frakturen, Schulleistungsprobleme, emotionale und Verhaltensstörungen, Ernährungsstörungen. Zwischen 100 und 150 Schüler werden pro Schuljahr unterrichtet, davon besuchen etwa ¾ Grund-, Haupt- und Förderschulen, die übrigen weiterführende Schulen; ca. 60 % kommen aus dem Raum Schweinfurt, der Rest stammt aus den angrenzenden Landkreisen.
Die Unterrichtsgestaltung ist methodisch und inhaltlich situativ sehr unterschiedlich, abhängig vom Unterrichtsfach, vom Schüler, seinen Interessen, seiner momentanen Leistungsfähigkeit, von der therapeutischen Zielsetzung:
- mal leistungsorientiert und stark von den Unterrichtsinhalten der Stammschule bestimmt, um weitgehend den Anschluss an den Leistungsstand der Klasse zu gewährleisten,
- mal mehr pädagogisch ausgerichtet (von der Krankheit ablenken, Mut machen, Zuversicht vermitteln, Erfolgserlebnisse ermöglichen, Versagensängste abbauen, Lernfreude wecken, Defizite durch individuelle Fördermaßnahmen ausgleichen, Selbstwertgefühl stärken …)
In enger Kooperation mit dem medizinisch-therapeutischen Personal werden in regelmäßigen Besprechungen Eindrücke von der emotionalen Befindlichkeit und der Motivationslage des Patienten, Ergebnisse von Gesprächen sowie Beobachtungen des Sozial- und Arbeitsverhaltens und ggf. Erkenntnisse auf Grund förderdiagnostischer Untersuchungsergebnisse mitgeteilt und diskutiert.
So ermöglichen die jeweiligen Zielsetzungen und Schwerpunkte der therapeutischen Arbeit ein adäquates Eingehen auf den Patienten und eine Abstimmung der eigenen Maßnahmen auf das therapeutische Konzept.
Hier geht es zu den eigenen Seiten des Leopoldina-Krankenhauses in Schweinfurt.
Hemera-Klinik, Institut für seelische Gesundheit in Bad Kissingen
In der Hemera-Klinik werden junge, psychisch kranke Menschen zwischen 14 und 27 Jahren mittel- und längerfristig vollstationär aufgenommen. Behandelt werden Essstörungen, depressive Erkrankungen, Angsterkrankungen, Zwangserkrankungen, Dissoziative- Konversionsstörungen, Reaktive Störungen nach Belastungssituationen. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind oftmals noch schulpflichtig oder befinden sich in Ausbildung bzw. beruflicher Orientierung oder benötigen Unterstützung in der psychosozialen Integration. Zum Therapiekonzept, das ein lebensnahes, ganzheitliches Therapieprogramm sowie Aktivierung, Motivation und Hilfe zur Selbsthilfe beinhaltet, gehört auch die Regel: So viel Normalität wie möglich, so wenig Psychiatrie wie nötig. Zu dieser Normalität gehört selbstverständlich die Schule.
Bei einer Verweildauer zwischen 6 und 12 Wochen, manchmal auch länger, beherrscht oft die Angst das Denken: Kann ich denn irgendwie den schulischen Anschluss halten? Deshalb ist das schulische Angebot einerseits darauf ausgerichtet, nach der Stabilisierungsphase der Schülerpatienten in den Kernfächern wie Mathematik, Deutsch und Fremdsprachen gezielt nach den jeweils geltenden Lehrplänen vorzugehen.
Andererseits benötigen Schülerpatienten häufig besondere Fördermaßnahmen um überhaupt wieder lernen zu können, sich zu strukturieren, sich auf längere Denkprozesse und geistige Herausforderungen einzulassen. Dann steht im Mittelpunkt der Arbeit das Bestreben, soweit positiv und motivierend einzuwirken, dass sie wieder an ihr Leistungsvermögen glauben und dadurch ihr Selbstwertgefühl gestärkt wird.
Hier geht es zur Homepage der Hemera-Klinik
Kontakt über die Schule für Kranke Schweinfurt
Schule an der Klinik Neumühle in Hollstadt - Rehabilitationklinik für Drogenabhängige
Der Behandlungsauftrag der Klinik Neumühle lautet, „die Leistungsfähigkeit der Patienten im Arbeitsleben und sozialen Kontext wiederherzustellen.“
Aufgrund meist langjährigen Drogenkonsums – insbesondere Polytoxikomanie – hat die Fähigkeit zu Aufmerksamkeit und Konzentration bei den meisten der Patienten schwer gelitten. Schule als staatliche Institution wird oft in einem Schwarz-Weiß-Schema in der Negativhälfte eingeordnet und stellt aufgrund negativer Lern- und/oder Beziehungserfahrung ein rotes Tuch dar.
Die Aufgabe der Schule für Kranke bei der Arbeit mit jungen drogenabhängigen Erwachsenen ist es, das Lernen wieder oder neu zu lernen, Techniken und Strategien des Lernens zu vermitteln, die Kulturtechniken (bes. Rechtschreibung, Erstellen von Formbriefen, Kopfrechnen, Mathematik für den Berufsalltag bzw. Haushalt) zu trainieren, elementare Strukturen (wieder) aufzubauen und das Bild von Schule und Lernen mit den Schülern neu zu entwerfen.
Eine Säule des Schulangebots, das auf die besondere Situation dieser jungen Erwachsenen antworten möchte, sind konzentrationsfördernde und die Selbstwahrnehmung schulende Disziplinen (wie Gehirnjogging, Rhythmik und Percussion, Antiaggressionstraining mit Bewegungselementen aus östlichen Kampfkünsten) zum Aufbau von „elementaren“ Fähigkeiten wie Aufnahmefähigkeit, Selbstwahrnehmung, motorischer Koordination, Ausdauer, Merkfähigkeit und nicht zuletzt Freude, die berufliche Schlüsselqualifikationen erst ermöglichen.
Die 2. Säule besteht aus den klassischen Fächern Mathematik, Deutsch (auch als Fremdsprache) und Arbeit mit dem PC.
Die 3. Säule sind explizite Einzelförderungen, die sich aus speziellen Wünschen oder individuellen Bedürfnissen Einzelner ergeben und meist im Bereich der sonderpädagogischen Förderung liegen. (Einzeltraining Sprache, Körpersprache und Rhetorik, kreativer Ausdruck, elementarer Mathematikunterricht, Erstlesen und -schreiben, Rhythmik im Bereich ADHS).
Pädagogischer Schwerpunkt ist die Beziehungsfähigkeit innerhalb von Arbeitsprozessen auf/auszubauen. Das bedeutet: Das Üben von Verbindlichkeit, Durchhaltevermögen, Regelmäßigkeit, Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, psychohygienischen Umgangsformen mit sich selbst und anderen soll die Motivation an beruflichen oder Lebenszielen stützen, aber auch dem Erkennen von Blockaden dienen.
Der schulische Auftrag ist in erweitertem Sinne als eine heil- oder sonderpädagogische Förderung von Lernprozessen und Lebensbewältigung zu verstehen.
Forensik im Schloss Werneck
Werneck verfügt über eine Erwachsenenpsychiatrie, in der regelmäßig junge Erwachsene behandelt werden, die über 18 Jahre alt sind und weiterführende Schulen, Berufsschulen und andere vergleichbare Schulen besuchen.
Forensik:
Seitdem der erste Schüler im Maßregelvollzug unterrichtet wurde und im Sommer 2003 in der Einrichtung erfolgreich den Hauptschulabschluss absolvieren konnte, findet auch hier regelmäßig Unterricht statt, überwiegend im Bereich der Mittelschule. Seit 2004 legen jährlich 2 – 3 Schüler ihren Quali oder Hauptschulabschluss ab, zuletzt haben alle Schüler im Juli 2020 erfolgreich bestanden.
In der Forensik werden überwiegend Jugendliche und junge Erwachsene mit den Diagnosen Schizophrenie, Borderline - Persönlichkeitsstörungen, Suizidgefährdung oder Folgeerkrankungen nach Drogenabusus bei einer Verweildauer von wenigen Wochen bis zu 6 Monaten und länger betreut.
Besonders die schwierigen Bedingungen der Reintegration beeinflussen Schwerpunkte, unter denen Erziehung in diesem Bereich zu sehen ist. Der Weg zurück ins „normale“ Leben kann mit zahlreichen Misserfolgen verbunden sein. Dennoch muss die Bereitschaft geweckt und gestärkt werden, wieder in Lernprozesse einzusteigen und auf einen Bildungsabschluss hinzuarbeiten. Wir bieten hierbei unsere Hilfe an, wie Menschen auch unter erschwerten Bedingungen persönliche Belastungen und Krisen bewältigen und ihr Leben Sinn gebend gestalten können.